Gut zu wissen | 33 Ein ungezählte Male vorgetragener Wunsch von Besuchenden der Grube Messel geht in Erfüllung: In einer Holzhütte zwischen Museumsbau und Fossilienlagerstätte dürfen sich Gäste jedweden Alters Schieferbruch aus einem Becken im Boden fischen und unter Mikroskopen nach Fossilien darin suchen. Mit dem in den Sommerferien begonnen Angebot will das Team der Fossilienlagerstätte Einblick geben in seine wissenschaftliche Arbeit und gleichermaßen bei Jung wie Alt den Forschergeist wecken. Der Name der Hütte und des Angebotes: „Grab’Mal.“ Ein Titel, der für den hessischen Forschungsstaatssekretär Christoph Degen mit einem Ausrufzeichen versehen werden sollte. Eine Aufforderung, die der Politiker vor allem an Schulen gerichtet sieht, denn mit dem Projekt werde die Erforschung der Welterbestätte für alle erlebbar gemacht. Damit das Erleben nicht ausufert, gibt es klare Regeln. In der Hütte unter Leitung der Wissenschaftlichen Volontärin Laura Kettner können jeweils Gruppen bis zu zehn Menschen parallel nach Fossilien suchen – vorherige Anmeldung vorausgesetzt. Mit Werkzeug und Mikroskopen kann jede Gruppe etwa eine halbe Stunde lang die Ölschieferstücke durchsuchen. Das haben zuvor zwar schon Forschende getan, doch Grubengeschäftsführer Philipe Havlik nennt es völlig normal, „dass nicht alle Funde bei den Forschungsgrabungen entdeckt werden“. Oft lasse sich der Ölschiefer auch erst aufspalten, wenn er ausgetrocknet sei und gebe dann seine Schätze preis. Ob das von einer Besucherin vielleicht entdeckte, etwa 47 Millionen Jahre alte Fossil von Bedeutung für die Wissenschaft ist oder als Souvenir mit nach Hause genommen werden kann, entscheidet der geschulte Blick der Wissenschaft. Samstags und sonntags, in den Herbstferien zusätzlich dienstags, werden Gästebetreuerin Laura Kettner und ihr Team die Besuchenden in der Hütte an den Mikroskopen betreuen. Nach Auffassung des Grubenteams verbindet das „Grab’Mal“ Bildungsarbeit, Wissenschaft und Entdeckungslust auf einzigartige Weise – und macht die Grube Messel noch ein Stück erlebbarer. Dies soll auch mit einem neuen Projekt geschehen, das die Grube zusammen mit der Hochschule Trier nach den Sommerferien gestartet hat: Mit neuartigen Medienstationen soll der Besuch barrierearm und individuell gestaltbar werden. „ImMuseum der Grube Messel können Besuchende an verschiedenen Medienstationen Inhalte über ein Armband mit QR-Code selbst steuern und so an eigene Bedürfnisse anpassen“, sagt Grubensprecherin Lukardis Wencker. Wer mag, könne ein Feedback geben und so die Weiterentwicklung mitgestalten. Die Medienstationen sind Prototypen, die für das vom Bundesforschungsministerium geförderte Projekt »IWM – individuelle und interessenbasierte Wissensvermittlung in Museen« entwickelt wurden. (kakü) www.grube-messel.de Abenteuer Fossilien suchen Unterrichtsausfall gestrichen Deutsch-englischer Unterricht mit optimalemBetreuungsschlüssel. Von der Kita bis zum Abitur. OPEN DAY 20.09.2025 · 31.01.2026: Frankfurt City 27.09.2025 · 07.02.2026: Frankfurt Taunus frankfurt.phorms.de Mittendri Bilder: Klaus Kühlewind
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