MainKind | Ausgabe 73/2025

Das MuseumReinhardt Ernst ist spezialisiert auf moderne Kunst. In der Dauerausstellung sind Werke zu sehen, die der Unternehmer seit 1970 insbesondere bei Geschäftsreisen entdeckt und erworben hat. Die Werke stammen unter anderem von Helen Frankenthaler, einige ihrer Werke sind bis Ende September in einer Sonderausstellung zu sehen. Außerdem vertreten sind Lee Krasner, Robert Motherwell, Clyford Still oder das 18-teilige Werk „Formation Stream“ des japanischen Künstlers Toshimitsu Imai, das sich auf drei Wänden verteilt. Geöffnet ist das Museum dienstags bis sonntags von 12 bis 18 Uhr, mittwochs bis 21 Uhr. Tickets für Erwachsene kosten 14 Euro, Kinder und Jugendliche sind frei. Über Führungen, auch für Familien und Schulklassen sowie Sonderaktionen wie Geburtstage imMuseum informiert das MRE auf seiner Webseite sowie auf Anfrage. Empfehlenswert vor einem Besuch ist der Download der App, die kostenlos für Apple und Android verfügbar ist. Darin gibt es neben Informationen über Café und Restaurant sowie die Stiftung sechs Touren durch das Museum. Eine davon ist die Kindertour „Wo ist Moby?“. Überaus hilfreich ist die App auch imMuseum: Einfach die Handykamera auf ein Bild halten und sofort gibt es Infos zu Künstlerin und Kunstwerk. ImMuseum weisen Grafiken am Boden, welche Informationen es zu den Kunstwerken in der App gibt. (kakü) www.museum-re.de WISSENSWERTES Namen: „Auf der Suche nach dem Licht“, übersetzt er und versteht, warum es im gläsernen Innenhof des Museums steht: „Um das Licht einzufangen.“ Mögen die Zwiegespräche der beiden nach einem Dialog aus der ersten Klassenreihe klingen, beide schaffen es, denn Bogen zur modernen Kunst zu schlagen und Kinder mitzunehmen. Und das ist genau das Ziel von Reinhard Ernst. Als Speditionskaufmann baute er in Limburg Maschinenbaubetriebe für Präzisionsantriebe auf. Vor knapp zehn Jahren verkaufte er seine Firmen für einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag. Den größten Teil des Geldes steckte er in die gemeinnütziges Reinhard & Sonja Ernst-Stiftung, die das kinderlose Paar 2004 gegründet hatte. Für das Unternehmerpaar ist es ein großer Wunsch, Kinder an die Kunst heranzuführen, „insbesondere an abstrakte Kunst, weil wir gemerkt haben, dass gerade sie den Kindern extrem viel Spaß macht“, sagte Ernst in einem Interview zur Eröffnung des Museums im vergangenen Jahr. Für ihn gibt es aber noch einen weiteren Grund, wie er dem Hessischen Rundfunk damals sagte: „Als Unternehmer weiß ich, wie wichtig es ist, kreative Mitarbeiter zu haben. Ich möchte, dass man die Kreativität von Kindern weckt, die sie dann letzten Endes später nutzen. Deutschland ohne Kreativität ist tot.“ Um die Hürden für Kinder niedrig zu halten, ist der Eintritt ins Museum für junge Menschen unter 18 Jahren immer kostenlos. Ein exklusiver Ort für junge Menschen ist auch das Farblabor des Museums. Es verbirgt sich hinter des exklusiven Malarbeit von Katharina Grosse, doch zum Malen braucht es im Labor weder Wasser, noch andere Verdünnungsmittel. Die Farben gelangen digital auf die LEDLeinwände. Da können vor gewaltigen Bildschirmen mittels allerlei Verrenkungen und Bewegungen kunterbunte Kunstwerke geschaffen werden. Unter der Woche ist das Farblabor exklusiv für Schulklassen und andere Lerngruppen vorbehalten, samstags ist der Raum auch für Eltern zugänglich. Ein bisschen Experiment ist auch das Museumsgebäude. Geplant hat es der weltweit bekannte japanische Architekt Fumihiko Maki. Mit dem ersten Museumsjahr ist Reinhard Ernst zufrieden. 167 000 Kunst- und Architekturbegeisterte hatten bis Ende Juni das MRE besucht. Die Vermittlungsformate des Museums nutzten knapp 50 000 Menschen. Zudem besuchten 580 Schulklassen das Museum, eine Zahl, die Ernst mit Stolz erfüllt. Er möchte noch mehr: „Viele, viele Besucher, die über die Kunst diskutieren.“ (kakü) Nichts wie raus | 27

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