Eintauchen in ein Meer der Farben Das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden will mit freiem Eintritt für Kinder die Kreativität wecken. Kostenlos ins Museum, dort eintauchen in die Welt der abstrakten Kunst und im Farblabor beim Hüpfen und Armewedeln bunte Farben auf die digitale Leinwand bringen – für Kinder ist das Museum Reinhard Ernst in Wiesbaden einzigartig in der Kulturlandschaft. Schließlich liegen dem Unternehmer junge Menschen besonders am Herzen. Er will die Kreativität in jungen Köpfen zu wecken. So wie Florian und Ina ergeht es vielen Kindern und Jugendlichen: Sie bestaunen die riesigen, weißen Wände im Museum Reinhard Ernst. „Boah“, sagt Florian und stuppst Ina an, er deutet auf die große bunte Wand und drückt sich die InEar-Kopfhörer fester ins Ohr. Ein paar Meter weiter sind die beiden vor einem gläsernen Kunstwerk angelangt, das die Dimensionen jeder Wohnzimmerwand sprengt. „Wow“, sagt Florian und plaudert fasziniert weiter über das gläserne Kunstwerk von Katharina Grosse: „Wie ein Meer von Farben – superschön. Da fällt sogar Licht durch.“ Ina ist ebenfalls angetan. Sie entdeckt die Stellen, an denen das gläserne Riesenbild mit dem Titel „Ein Glas Wasser, bitte“ Durchblick bietet auf das Gebäude neben dem Museum. Und sie ist Florian auf die Schliche gekommen: „Wir können uns einfach mal hier hinsetzen und unsere Lieblingsfarben suchen.“ Worte, die Florian sofort klar werden lassen, dass sein vermeintliches Kennertum aufgeflogen ist: Was er neunmalklug von sich gegeben hat, haben Malaika und Ben ihm ins Ohr geflüstert. Die beiden neun und zehn Jahre alten Protagonisten der digitalen Kindertour führen in der Museums-App unter dem Titel „Wo ist Moby?“ zu ausgewählte Werken. „Malaika und Ben sind übrigens frei erfundene Charaktere“, sagt Kathrin Grün, Pressesprecherin des Museum. Zuhörende stört dies wenig. Die Beiden begleiten auf der interaktiven Entdeckungstour zu mehr als einem Dutzend Werke der Ausstellung. Und sie vermitteln dem jungen Publikum einen Zugang zur modernen Kunst, tauschen sich über die Arbeit der Künstler und Künstlerinnen aus und sprechen dabei an, was beim Betrachten durch den Kopf gehen mag. Bei „Buscando de la luz“ von Eduardo Chillida beispielsweise. Malaika möchte das dreiteilige Gebilde aus Cortenstahl am liebsten auf ihrem Schulhof verortet wissen: „Wir könnten drin rumklettern, uns reinsetzen, es könnte uns vor dem Regen und vor der Sonne schützen.“ Ben hat weniger die praktische Anwendung im Sinn, ihm geht es um den Wir können uns einfach mal hier hinsetzen und unsere Lieblings- farben suchen. Bilder: Kühlewind
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