Der Omega-3-Fisch hat Bärenkräfte, das Denkbärchen verleiht Geistesblitze und das Multivitamin-Gelee lässt flugs den Schatz finden – die Botschaften der Verpackungen von Näherungsergänzungsmitteln für Kinder sind verheißungsvoll, ihr Inhalt allerdings eher wenig seligmachend. Zu diesem Resultat kommt die Stiftung Warentest. In ihrem Test im Frühjahr hatten die Experten und Expertinnen 18 Produkte untersucht. 17 von ihnen haben Mängel, wie das Überschreiten der empfohlenen Tagesdosis an Vitaminen. Von fünf Produkten rät Dr. Holger Brackemann, Bereichsleiter Untersuchungen, völlig ab, denn die enthaltenen Mengen an Vitamin A überschritten selbst den Höchstwert für Erwachsene: „Kinder sollten besser gar kein Vitamin A in dieser Form einnehmen.“ Fatal sei zudem, dass einige Produkte wie Weingummi-Früchte oder Brause-Autos geformt seien. Für Kinder bestehe die Gefahr, sie mit Süßigkeiten gleichzusetzen und zu viel davon zu sich zu nehmen. Bis zu knapp 600 Euro gäben Eltern für derlei Produkte aus. Für die Wissenschaftler ist das ein „Geschäft mit der Angst der Eltern“. Nicole Merbach, Ressortleiterin Ernährung & Gesundheit der Stiftung, sieht es als wissenschaftlich belegt an, dass die meisten Kinder ausreichend mit Nährstoffen versorgt seien und keine Nahrungsergänzungsmittel bräuchten. „Diese sind bestenfalls überflüssig, können aber auch negative Folgen haben und etwa zu Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen und Übelkeit führen.“ Die detaillierten Ergebnisse des Tests sind auf Webseite der Stiftung Warentest kostenpflichtig abzurufen. (kakü) www.test.de/ nem-kinder Überflüssige Gummibärchen Bild: Adobe Stock Gut zu wissen | 29
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