MainKind | Ausgabe 72/2025

Bei Geysiren denken viele Menschen spontan an Island, Neuseeland oder den Yellowstone Nationalpark in Amerika. Dabei gibt es fast um die Ecke von Frankfurt, Offenbach und Hanau einen Geysir, der es in sich hat: Auf der Halbinsel Namedyer Werth im Rhein in der Nähe von Andernach schießt der weltweit höchste Kaltwassergeysir aus dem Boden. Die 60 Meter hohe Fontäne sowie das Informationszentrum, das mit einer Reise ins Innere der Erde lockt, sind einen Ausflug wert. Wann genau die Fontäne aufsteigt, kann niemand sagen. Florian wiederholt: „Ganz genau sagen, wann der Geysir ausbricht, kann niemand.“ Und bei der nächsten Frage, schüttelt der Mann wie schon so oft zuvor den Kopf: Nein, es gibt keinen Knopf, mit dem man den Geysir auf Wunsch an- und auch wieder abstellen kann. Florian ist eine der Honorarkräfte, die am Namedyer Werth Dienst haben. Viermal am Tag legt das Motorschiff Namedy dort an und lässt eine Schar von Besuchern von Bord. Der Weg zum Geysir ist ein Spaziergang von wenigen Minuten. Manch einer schaut recht zweifelnd auf die rostroten Steine. Florian kann die Fragezeichen auflösen, schildert auch gerne in Kurzversion, was Besuchende zuvor im Museum erfahren und auch ausprobiert haben. Denn dort geht es mit einem auf rumpelig gestylten Grubenaufzug gefühlte 4000 Meter in die Tiefe. Emilia und Emma jedenfalls sind ziemlich angetan. Die Fahrt im Grubenaufzug macht mächtig Eindruck auf sie und ihr Opa spielt mit. Emma allerdings meldet wiederholt Zweifel an: „Mensch Opa, wir sind doch jetzt keine 4000 Meter unter der Erde.“ Dem Großvater huscht ein Grinsen über das Gesicht. „Ne, ganz so tief bestimmt nicht.“ Kaum geht der Aufzug auf, heißt es Eintauchen in die Unterwelt. Besuchende schlüpfen in die Rolle einer ForscherDer Geysir von Andernach lockt mit Ausbrüchen und einer Aufzugfahrt ins Erdinnere. Gigantische Fontäne fast auf Bestellung 26 | Nichts wie raus Bilder: Klaus Kühlewind

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