MainKind | Ausgabe 3/2023

Spieletipps von jungen Menschen Von jungen Menschen gemacht und daher von hoher Glaubwürdigkeit für die Peergroup – mit diesem Konzept kommt der Ratgeber „Digitale Spiele“ gut an bei Nutzern wie auch bei Lehr- und pädagogischen Fachkräften. Aber auch Eltern sind angesprochen, wie Linda Scholz vom Bundesfamilienministerium sagt: „Um Eltern bei der modernen Medienerziehung zu unterstützen und ihnen Informationen über das oft doch unbekannte und auch komplexe Thema der digitalen Spiele zu geben, wurde die Broschüre ‚Digitale Spiele pädagogisch beurteilt‘ etabliert, welche in Kooperation mit der Stadt Köln jährlich erscheint.“ In der jüngsten Ausgabe werden erneut mehr als 80 Neuerscheinungen unter die Lupe genommen – von Ploppy Pairs und Meine kleine Raupe Nimmersatt über die aktuelle Bau-Simulator-Version oder Grid Legends für Kinder ab etwa zehn Jahren bis zu Jars oder Itorah für die Gruppe von zwölf Jahren an. Für das Ministerium und die Stadt Köln ist das Projekt wegen seiner „von Grund auf partizipativen Ausrichtung“ einzigartig: Schließlich testen junge Menschen die Spiele. „In unserer Jugendredaktion erhalten junge Menschen ein Sprachrohr, um über Medien-Themen zu berichten, die ihnen wichtig sind. Unser Kernteam und die Treffen sind aufgrund der Förderung in NRW verortet, aber auch Jugendliche aus anderen Bundesländern können sich bei Interesse gerne melden“, sagt Scholz. Auch die Bandbreite der vorgestellten Titel ist weit gefasst. „Die Spielauswahl geschieht einerseits über die Jugendgruppe, indem die Jugendlichen Spiele nennen, an denen sie interessiert sind. Darüber hinaus schauen wir uns jedoch auch relevante Titel an, die in der Jugendmedienkultur stark vertreten sind“, sagt Scholz und ergänzt, dass auch kleinere oder unbekanntere Indie-Spiele vorgestellt werden, „die wir für relevant, interessant und pädagogisch wertvoll halten“. Bei der Spieleauswahl gebe es keine Einschränkungen, sofern das Spiel in Deutschland beworben werden dürfe. Im aktuellen Band 32 gibt es neben zahlreichen Bewertungen, gut verständliche Erklärungen der verschiedenen Symbole wie der USK-Altersempfehlung. Für Erziehende gibt es zudem Tipps über die Risiken von digitalen Spielen, ebenso wie Informationen zum Jugendschutz. Weitere Beiträge sind Einschätzungen zu Themen wie Gaming-Influencerinnen und -Influencern oder ein Einordnen der Cloud-Gaming-Dienste. Jenseits des Magazins greift der Spieleratgeber in seinem Online-Angebot aktuelle Trends und Themen auf. „Eltern profitieren von dem Angebot und fragen auch oft an, ob wir uns bestimmte Spiele anschauen“, beschreibt Scholz die Resonanz. Besonders freue es das Ratgeber-Team, wenn auch game-affine Eltern ihren Weg auf die Webseite fänden und sich informierten. „Im Vergleich zu anderen Gaming-Seiten versuchen wir jedoch stets die Spiele möglichst verständlich und ohne Fachjargon zu beschreiben, damit auch unerfahrene und dem Gaming fremde Eltern verständliche Informationen erhalten“, sagt Linda Scholz. Der Ratgeber kann über die Stadt Köln heruntergeladen werden. Beim Familienministerium sind maximal jeweils zehn Exemplare des Magazins zu bestellen. (kakü) www.stadt-koeln.de www.bmfsfj.de www.spieleratgeber-nrw.de IN DER DEUTSCHEN NATIONALBIBLIOTHEK EINTRITT FREI openbooks-frankfurt.de LESEFEST FÜR KINDER ZUR BUCHMESSE 21.–22. Okt 2023 Die Welt der Medien | 11

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