MainKind | Ausgabe 1/2023

Vor ein paar Tagen war ich mit einer Gruppe imWald unterwegs. Wie es sich gehört, stelle ich als Wildnispädagoge und Coyote Teacher viele Fragen und gebe wenig Antworten. Immer wieder schaffe ich es auf diese Art, die Neugier und Leidenschaft der Kids zu befeuern. Klingt ganz einfach, oder? Ist es aber nicht. Nicht umsonst ist „die Kunst des Fragens“ ein wichtiger Bestandteil unserer Wildnispädagogik-Ausbildung. Stell dir vor, jemand fragt: Wie heißt dieser schwarze Vogel? Ich sage: Amsel. Damit ist Schluss. Die Magie ist raus. Ich brauche nicht mehr zu fragen welche Farbe der Schnabel hatte, ob es ein Männchen oder Weibchen ist, was der Vogel getan hat, wie groß er ist im Vergleich zu einem anderen Vogel. Ein Coyote Teacher möchte durch Fragen die Neugier wecken. Möchte Wahrnehmung und Achtsamkeit fördern. Möchte durch scharfe Beobachtungen und vielfältige Sinneseindrücke tiefe Verbindungen zur Natur schaffen. DIE KUNST DES FRAGENS Wenn du Verbindungen zur Natur stärken willst, gib den Dingen nicht sofort Namen. Übe dich lieber in der Kunst des Fragens. Führe mit inspirierenden Fragen zur Antwort. Stufe 1 : Vertrauen aufbauen Stelle einfache Fragen, die durch genaues Beobachten zu beantworten sind. Eine schnelle Antwort soll möglich sein. Schaffe mit diesen Fragen Erfolgserlebnisse und Vertrauen. Stufe 2: Grenzen finden Diese Fragen sollten gerade so noch zu beantworten sein. Finde damit heraus, wo die Wahrnehmung und das Wissen aufhören. Du darfst mit Nachfragen zu den Antworten hinführen. Stufe 3 : Grenzen überschreiten Lenke mit ein oder zwei schwierigen Fragen die Aufmerksamkeit auf das, was nicht offensichtlich ist. So animierst du zum Nachforschen. MAGISCHE FRAGEN Lasse einige Fragen oder Rätsel offen. Du greifst sie dann zur richtigen Zeit wieder auf. Tipps für angehende Coyote Teacher Geh raus in die Natur lass dabei Überraschungen zu. Sei neugierig und stecke damit andere an. Werde zum Anfänger, Kind, Entdecker… Wenn genau das dein Ding ist, dann schau dir unsere WildnispädagogikAusbildung an. Da kannst du in der Gemeinschaft mit anderen wundervollen Leuten all das lernen. Im Januar ist Anmeldeschluss für den Jahrgang 2023. Hier findest du Infos www.wurzeltrapp.de/wp BEOBACHTUNGSTIPPS DEZEMBER Schau mal in die Büsche und Bäume. Du kannst jetzt im „Mond der langen Nächte“ verlassene Nester der Vögel sehen. Von welchem Vogel ist so ein Nest? Oder hat ein Eichhörnchen dort gebaut? Schreib auf, wo du ein Nest gesehen hast. Im Frühjahr kannst du sehen, von wem es bewohnt wird. JANUAR Der Wolfsmond ist DIE Zeit zum Spurenlesen! Wenn es nachts den ersten Schnee gegeben hat, kannst du morgens prima sehen, wo in der Nacht Fuchs, Reh, Wildschwein, Hase, und Eichhörnchen gelaufen sind. FEBRUAR Achte im Taumond auf die ersten Schneeglöckchen. Sie sagen dir, dass der Winter bald vorbei ist. Gibt es andere Pflanzen, die schon blühen? VERANSTALTUNGS TIPPS 11.12.22: Lerne Fährtenlesen im Spessart 15.12.22: Wildlife Tracker Ausbildung 2023 Anmeldeschluß 15.01.23: Ein Tag mit dem Fuchs – Fokustag für Fährtenleser 21.01.23: Wildnispädagogik Ausbil dung 2023 Anmeldeschluß www.wurzeltrapp.de º Die Kunst des Fragens Hier schreibt Axel Trapp von der Wurzeltrapp Wildnisschule (www.wurzeltrapp.de) über Themen aus der Natur. Lasst euch anstecken, geht raus und probiert die Dinge aus. Knüpft Verbindungen zur Natur … 34 | Natur erleben Bilder: Axel Trapp@trailingthelight

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