MainKind | Ausgabe 4/2022

º Interview Spontankäufe passieren uns äußerst selten Bild: Adobe Stock Für die Blogger Janina und Frederik Enning ist Nicht-Kaufen die größte Nachhaltigkeit. Unser Autor Klaus Kühlewind sprach mit dem Blogger-Paar über Minimalismus, Verzicht und ein deutlich verändertes Konsumverhalten. Das ungekürzte Interview lest Ihr auf www.mainkind-magazin.de. Minimalismus und Nachhaltigkeit sind die Beweggründe Ihres Handelns. Welches Schlüsselerlebnis hat Sie beide bewogen, Ihren Lebensstil darauf auszurichten? Janina Enning (J.E.): Es gab den Moment, in dem mir bewusst wurde, wie viel Kram wir als Familie eigentlich besitzen. Ich dachte schon, dass wir ein größeres Haus bräuchten – was natürlich vollkommener Quatsch war. Ich fühlte mich eingeengt, erdrückt und unruhig. Hinzu kam, dass wir einen skandinavischen Einrichtungsstil für uns entdeckten: Viel Holz, schlichte Gestaltung, sanfte Farben, Highlights. Somit veränderten wir unsere Einrichtung unbewusst schon kombiniert mit einem minimalistischen Lebensstil. Wir veränderten nach und nach unsere Haltung und Werte und entdeckten den Begriff Minimalismus. Wir setzten uns gleichzeitig immer mehr mit Nachhaltigkeit auseinander.. So begann für uns die spannende Reise. Frederik Enning (F.E.): Wir hatten uns ja schon länger mit dem Thema Nachhaltigkeit befasst, aber der AHA-Effekt kam bei mir, als ich meinen Kleiderschrank einmal komplett leergeräumt habe. Da bemerkte ich erst, wieviel Kleidung ist besaß, die ich nie getragen hatte und die einfach schon seit Jahren nur in meinem Schrank hing. Seitdem wird Kleidung nur noch ausgetauscht, wenn sie defekt ist. Welches war die erste Station dieser Nachhaltigkeits-Tour in Ihrem Familienleben? J.E.: Weniger kaufen! Wir machten eine 26-Wochen-No-Buy Challenge. Die war das, was uns am nachhaltigsten veränderte. Falls sich jetzt jemand fragt, was das ist: Wir haben unter „Nachhaltigkeitsexperiment“ in unserem Blog darüber berichtet und die Challenge dokumentiert. Wir überlegen mittlerweile vorher, ob wir etwas wirklich brauchen, planen Einkäufe, schlafen drüber. Spontankäufe passieren uns noch äußerst selten. Wir versuchen Second Hand zu kaufen oder fair gehandelt. Immer ist das nicht möglich. Die größte Nachhaltigkeit ist für uns das Nicht-Kaufen. Dadurch werden massiv Ressourcen gespart und natürlich auch der eigene Geldbeutel. Beide Maxime stehen auch für Verzicht. Worauf fällt es Ihnen leicht zu verzichten? 4 | Grüner leben

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