MainKind | Ausgabe 4/2022

Günstig ist gleich ungesund – mit diesem Vorurteil räumt Hanna Olvenmark auf – und das schon seit geraumer Zeit. Die Schwedin hatte 2015 aus diesem Anlass einen Blog gestartet, für den sie schon bald ihre Freundin Johanna Jonson begeisterte. Seither veröffentlichen sie dort unter dem Titel „Portionen under tian“ Rezepte und Empfehlungen, die klimafreundlich und zudem gut für den Körper und den Geldbeutel sind. Für sie selbst war es kein Problem, ihren Lebensstil auf Nachhaltigkeit umzustellen. „Es hat mir viel mehr Spaß macht, als ich dachte“, sagt Hanna auf Anfrage von MainKind. „Es spart mir Zeit, Geld und Energie.“ Angeregt durch die Leserinnen ihres Blogs, begann sie, ihre Ideen, Ratschläge, Erfahrungen und natürlich die vielfältigen Rezepte zu Papier zu bringen. In Schweden sind bisher drei Bücher erschienen, in Deutschland vor wenigen Wochen das erste. „Nachhaltig kochen unter 1 €“ ist der Titel des Buches. In Schweden waren die Reaktionen darauf „sehr positiv“ sagt Anna und benennt als Lobredner „Freunde, Familie, aber auch Leute, die ich nicht kenne und die mir ihre Wertschätzung zeigen wollen“. „Nachhaltig kochen“ zählt wie die beiden anderen, in Schweden erschienenen Titel „Essen gehen!“ und „Die 300-Kronen-Woche“ zur Reihe „Under Tian“ entsprechend ihrem Blog. Darin geht es um sinnvolle Vorratshaltung, die Vorteile einer Einkaufsliste, die praktischen Seiten einer Lunchbox, die wunderbare Vielfalt von Reiseproviant und genussvolles Essen im Freien. Über allem steht das Ziel der Autorin, mit gutem Essen zugleich Umwelt und Geldbeutel zu schonen. Praktische Tipps, zum Beispiel, was man mit einer braunen Banane noch Köstliches zaubern kann, dürfen nicht fehlen. Nach einem Essen gefragt, dass sie Gästen servieren würde, die noch nicht zu einem nachhaltigeren Lebensstil übergegangen sind, empfiehlt die 33-jährige Mutter: „Ich würde etwas wirklich Leckeres mit Linsen oder Bohnen servieren, wahrscheinlich eine Lasagne, oder eine sehr leckere Suppe mit selbstgebackenem Brot und selbstgemachtem Aufstrich.“ (kakü) www.undertian.com Bilder: www.undertian.com º Nachhaltig Kochen Es mag an der Uhrzeit liegen, mehr noch aber am Buch: Mit jeder durchgeblätterten Seite beginnt der Magen deutlicher zu knurren, läuft das Wasser mehr im Mund zusammen. Fern Green ist mit „Nachhaltig kochen – Nachhaltig genießen“ ein echter Appetithappen gelungen. Ihre „90 kreativen Rezepte für einen grüneren Planeten“ sind überaus appetitlich illustriert und der Blick ins Rezept beruhigt nichtgeübte Hobbyköche. Wunderbares Beispiel: das Wurzelgemüserösti aus Pastinaken. Für diese braucht’s keine halbe Stunde vom Vor- und Zubereiten bis in den Teller. Gut auch die Hinweise zum Aufbewahren mit vielerlei Rezepturen, zum Umgang mit Resten und zum Anlegen von Vorräten. Unterm Strich ein Buch, das neben Rezepten auch Grundlagen einer nachhaltigen Küche vermittelt. (kakü) „Nachhaltig kochen, nachhaltig genießen“ von Fern Green ist erschienen im DK Verlag, 252 Seiten, 16,95 Euro. Einfach, aber pfiffig Mit viel Spaß gegen Vorurteile Pflanzenbasis umgestellte Ernährung auswirkt – auf Klima, Wirtschaft, Gesundheit und Kultur. Und sie rechnet ab mit einer (Werbe-)Industrie, die lange dem Fleischkonsum ein Türöffner war. Augenzwinkernd greift van Voorst in ihrem flammenden Plädoyer auch den Klassenausflug in den Schlachthof auf und hält den Lesenden ein ums andere Mal den Spiegel vor die Nase, in dem auch die drohende Klimakatastrophe eine Rolle spielt. (kakü) „Einst aßen wir Tiere“ von Roanne van Voorst ist erschienen bei Goldmann, 336 Seiten, ISBN 978-3-442-31663-2, 17 Euro. Grüner leben | 13

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