MainKind | Ausgabe 2/2022

º Was braucht’s? Etiketten sind Kindern egal Eine Kindheit in der schillernden Warenwelt mit einer nahezu unüberschaubaren Vielfalt an Produkten für Eltern wie Kindern ist dies eine große Herausforderung. Eine leider längst vergriffene Publikation der Konrad-AdenauerStiftung dazu lässt renommierte Köpfe zu Wort kommen wie die auf Erziehungsthemen spezialisierte Journalistin Gerlinde Unverzagt, die frühere Eltern-Chefredakteurin Marie-Luise Lewicki und den Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers. „Kein Kind wird mit dem Schrei nach Pampers, Playmobil oder Pokémon geboren. Ein Baby interessiert sich für Farben, Gegenstände und Bewegung, Etiketten sind ihm egal“, schreibt Unverzagt. „Es grapscht nach dem Mobile genauso beherzt wie nach einem Sonnenstrahl, und erst viel später streckt es die Hand nach dem Geld seiner Eltern aus.“ Die Anleitung der Eltern sei wichtig, weil Kinder zwar wüssten, was sie wollen, jedoch wenig Ahnung davon hätten, was sie brauchen. Sie empfiehlt, schon früh mit Kindern übers Kaufen zu reden, denn „Ich will mir das nicht leisten“ klinge ganz anders als „Ich kann mir das nicht leisten“. Eltern fordert Unverzagt dringend auf, die Defensive aufzugeben mit dem „weinerlichen, schuldbewussten Eingeständnis, für die Erfüllung eines Wunsches gerade nicht das nötige Kleingeld zu haben“. Ein zwiegespaltenes Verhalten der Eltern beobachtet MarieLuise Lewicki. „Wir behandeln Kinder wie Erwachsene, wenn es um Kaufentscheidungen, um Freizeitevents, um Mode, um Fernsehsendungen und um Handys geht. Und wie Kleinkinder, wenn es darum geht, Schlüsselqualifikationen fürs Leben zu erwerben.“ Daraus habe sich nahezu automatisch ein Trend entwickelt, den viele Eltern oft beklagten: „Erwachsene Kinder nisten sich zu Hause ein und sind um nichts in der Welt dazu zu bringen, sich auf eigene Füße zu stellen.“ Lewicki empfiehlt Eltern, sich vom Gedanken zu verabschieden, dass „immer mehr, immer toller, immer öfter” das Rezept für eine gelungene Kindheit sei. „Eine Nummer kleiner ist fast immer besser“. Dies ist wohl auch angesagt für den Erziehungswissenschaftler Jürgen Oelkers, für den die Idee des Glücks der Kinder inzwischen eindeutig mit Kommerz einhergeht. Einen Erziehungsnotstand könne er jedoch nicht ausmachen. Beobachte man die Kinder und das, was ihr Verhalten anleite, seien stärkere Medieneinflüsse zu erkennen und auch eine größere Steuerung der Interessen, es seien aber keine anderen Kinder. „Ihre Lernfelder und Erfahrungsräume sind anders geworden, damit einhergehend hat sich auch die Praxis der Erwachsenen verändert; sie müssen weit mehr verhandeln als früher und sie können sich nicht mehr auf einfache und übersichtliche Verhältnisse einstellen.“ Erziehung sei diffuser, wechselseitiger und aufwendiger geworden. Dumöchtest mehr über die Publikation erfahren? Der schnellste und einfachste Weg ist in diesem Fall: „KAS Konsumwelt und veränderte Kindheit“ in die Suchmaschine eingeben. (kakü) www.kas.de ANZEIGE Die Musikschule Offenbach am Main e. V. betreut auch während der Corona-Pandemie, Ihre Schützlinge im 1zu1 Präsenzunterricht oder wahlweise imOnlineunterricht. Der Schulleiterin, Catherine Veillerobe, liegt besonders die musikalische Frühförderung am Herzen. Die ausgebildete Sopranistin hat sogar ein Angebot schon für Schwangere und Eltern mit Babys ins Leben gerufen. Außerdem intensiviert sie die Zusammenarbeit mit den Kitas, den Offenbacher Schulen und vielen anderen Kultureinrichtungen der Stadt. Erwachsene sind ebenfalls herzlich eingeladen mitzumachen. Dazu gibt es, neben dem individuellen Musizieren, Workshops und vielfältige Ensembleangebote. Sich frei von Leistungsdruck musikalisch entfalten - Musik mit allen Sinnen erleben, das ist die Devise. Und jeder ist willkommen! Musikschule Offenbach am Main e. V., Schulleitung Catherine Veillerobe, (069) 985576-0, info@offenbach-macht-musik.de www.offenbach-macht-musik.de Musikschule Offenbach Leidenschaft für Musik erleben 10 | Perfekt ausgestattet

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